Einigung auf härtere Steuerregeln für große Firmen

Große Unternehmen in der Europäischen Union müssen künftig offenlegen, wie viel Steuern sie in welchem Land zahlen. Unterhändlerinnen und Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich gestern Abend auf Regeln für das „Country by Country-Reporting“. Das Vorhaben soll helfen, Steuersparmodelle von Firmen zu begrenzen. Mit der Einigung endet ein fünfjähriger Streit.

Die EU-Kommission hatte schon 2016 den Vorschlag zur Änderung der Rechnungslegung gemacht. Die „Country by Country“-Regeln sollen für multinationale Unternehmen mit weltweit mehr als 750 Millionen Euro Umsatz gelten. In einem länderbezogenen Bericht sollen sie unter anderem die Nettoumsätze, Gewinn oder Verlust vor Steuern und die tatsächlich gezahlten Ertragssteuern veröffentlichen.

Die Daten sollen für alle EU-Staaten aufgeschlüsselt werden. Das gilt auch für Länder auf der „schwarzen Liste“ der Steueroasen sowie für Staaten, die mindestens zwei Jahre hintereinander auf der „grauen Liste“ stehen, derzeit zum Beispiel die Türkei.