Gondelabsturz: Manipulation möglicherweise seit Jahren

Schon Jahre vor dem Gondelunglück nahe des Lago Maggiore mit 14 Toten könnte die Seilbahn manipuliert worden sein. Darauf deuten Videoaufnahmen eines Schweizer Hobbyfilmers aus den Jahren 2014 und 2018 hin, die dem ZDF vorliegen. Darauf sind jene Gabeln zu sehen, die die Notbremsen außer Kraft setzen. Die Videoaufnahmen könnten bezeugen, dass seit Jahren die Notbremsen blockiert waren.

Dreimal filmte der Schweizer aus technischem Interesse die Seilbahnanlage auf dem Berg Mottarone, und zwar in den Jahren 2014, 2016 und 2018. In allen drei Fällen sind die Gabeln zu sehen, die die Notbremse außer Betrieb setzten.

Videos an Staatsanwaltschaft weitergeleitet

Dabei hatte der verdächtigte Techniker berichtet, dass das Sicherheitssystem erst Ende April außer Betrieb gesetzt worden war, nachdem es bei der Seilbahn zu „Anomalien“ gekommen war. Der Betriebsleiter steht derzeit unter Hausarrest. Gegen ihn wird zusammen mit dem Seilbahneigentümer und dem Betriebsdirektor ermittelt.

Nach dem Unglück am Pfingstsonntag ging der Hobbyfilmer sein Material erneut durch und entdeckte die Gabeln. Der Schweizer hat jahrelang in der Seilbahnbranche gearbeitet. Die Videos wurden der ermittelnden Staatsanwaltschaft der Stadt Verbania am Lago Maggiore weitergeleitet. Staatsanwältin Olimpia Bossi will das Material prüfen.