SPÖ mahnt zu Erhöhung des Impftempos

Die SPÖ tritt für eine Erhöhung des Impftempos sowie die Schaffung einer neuen Bundesagentur für Impfstoffe und Therapeutika zur Pandemieprävention ein. „Jede einzelne Impfung zählt“, sagte heute Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Jugendliche ab zwölf müssten außerdem bis spätestens Anfang August ein Impfangebot bekommen, um einen sicheren Schulbetrieb im Herbst zu ermöglichen.

„Diese Pandemie ist noch nicht vorbei“, sagte Rendi-Wagner. Man müsse weiter vorsichtig bleiben und das Infektionsgeschehen sowie mögliche neue Varianten und Mutationen des Virus genau monitoren. „Da darf sich kein Schlendrian einschleichen.“

Testangebot weiter notwendig

Deshalb müsse es auch weiterhin ein kostenfreies und flächendeckendes Testangebot geben – einerseits für jene rund 20 Prozent, die etwa aufgrund ihres Alters nicht geimpft werden können oder etwa wegen einer Immunschwäche keinen Impfschutz entwickeln können. Andererseits brauche es auch einen Blick auf das Infektionsgeschehen und die Verbreitung von Varianten.

Beim Impfen würden derzeit rund 650.000 Menschen durch die Finger schauen, weil sie sich auf das Versprechen des Kanzlers einer Erstimpfung bis Ende Juni verlassen hätten, meinte die SPÖ-Chefin. „Dieses Versprechen wäre einhaltbar, wenn die Zahl der Impfungen von 70.000 auf 120.000 pro Tag erhöht wird.“

Wappnen für nächste Pandemie

Langfristig müsse sich Österreich außerdem für die nächste Pandemie wappnen, meinte Rendi-Wagner. Außer in Krisenzeiten sei die Beforschung und Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen für die Pharmaindustrie unattraktiv. Diese werde erst dann aktiv, wenn die Krise schon da sei – und dabei gehe wertvolle Zeit verloren.

„Diese Zeit sollten wir dem Virus nicht geben, indem wir uns in Nichtkrisenzeiten besser darauf vorbereiten“, so die SPÖ-Chefin. Hier sei der Staat gefragt: Eine neue Bundesagentur für Impfstoffe und Therapeutika zur Pandemieprävention könnte etwa durch gezielte Forschungsunterstützung helfen. Diese Stelle solle wie eine Entwicklungsabteilung eines Pharmakonzerns arbeiten – allerdings nicht mit wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund.