Tschechische Botschafterin in Wien abberufen

Die tschechische Regierung hat die Abberufung der Botschafterin in Österreich, Ivana Cervenkova, gebilligt. Das berichtete die Tageszeitung „Denik N“ (Onlineausgabe) gestern unter Berufung auf drei nicht genannte „hochrangige Diplomaten“. Cervenkva sei auf Wunsch von Staatspräsident Milos Zeman abberufen worden. Der Grund sei ein Streit mit dem Staatschef von 2019.

Vorfall von Häupls Amtszeit

Zeman hatte damals Cervenkova kritisiert, weil sie ihm nicht korrekte Informationen über die Finanzierung der tschechischen Schule in Wien gegeben haben soll. Aufgrund dieser Informationen hatte Zeman beim Österreich-Besuch den ehemaligen Wiener Bürgermeister Michael Häupl bei einem Empfang kritisiert. Er warf Häupl vor, dass Wien dem tschechischen Schulverein Komensky während seiner 24-jährigen Amtszeit „nicht einmal einen Schilling“ gegeben habe. Später entschuldigte sich Zeman öffentlich.

Cervenkova sprach damals von einem „Missverständnis“. Sie habe nur gesagt, dass die Schule keine regelmäßigen Subventionen erhalte. In der Botschaft in Wien bestätigte man die Parlamentsentscheidung. Cervenkova befand sich heute aber noch in Wien.

Wer Cervenkova in Wien ersetzen könnte, ist laut „Denik N“ noch nicht klar. Die Rede ist vom früheren Botschafter in Deutschland, Tomas Podivinsky, allerdings sei das noch nicht gebilligt. Podivinsky war bereits von 1997 bis 2003 in der tschechischen Botschaft in Wien tätig. Unter anderem war er damals mit der Kommunikation in Sachen Atomkraftwerk Temelin beauftragt.