Iran-Atomverhandlungen auf kommende Woche vertagt

Die Wiener Verhandlungen über die Rückkehr der USA und des Iran zum Atomabkommen werden auf kommende Woche vertagt. Donnerstag in acht Tagen solle weiterverhandelt werden, sagten zwei Diplomaten gestern. Die Verhandlungen steuern laut europäischen Diplomaten nun auf die heikelste Phase zu. Bei der jüngsten Gesprächsrunde in Wien, die gestern zu Ende ging, seien wichtige Aspekte einer Lösung erarbeitet worden.

„Die schwierigsten Entscheidungen liegen jedoch noch vor uns“, hieß es aus Kreisen europäischer Verhandler. Der EU-Verhandlungsführer und Chefkoordinator der Gespräche, Enrique Mora, gab sich zuversichtlich. „Ich bin sicher, dass wir in der nächsten Runde endlich eine Einigung erzielen werden“, sagte Mora vor Journalisten.

Vermittlungen seit April

Vertreter aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien versuchen seit April, gemeinsam mit Russland und China zwischen dem Iran und den USA zu vermitteln. Es geht um die schwierigen Fragen, welche der vielen Iran-Sanktionen Washington bereit ist aufzuheben, und wie dauerhaft verhindert werden kann, dass iranische Atomanlagen für militärische Zwecke genutzt werden.

Unter der Führung des vorigen Präsidenten Donald Trump hatten die USA den Atompakt 2018 verlassen und erneut wirtschaftlich schmerzhafte Sanktionen gegen Teheran verhängt. Die Islamische Republik weitete daraufhin ihre nuklearen Aktivitäten entgegen der Vereinbarungen schrittweise und schränkte internationale Atominspektionen ein Trumps Nachfolger Joe Biden hat Interesse an einem Wiedereinstieg signalisiert. Er fordert jedoch, dass der Iran seine Auflagen wieder erfüllt.