„Islam-Landkarte“ vorübergehend eingeschränkt

Die so „Islam-Landkarte“ ist aktuell nur eingeschränkt verfügbar. Projekt-Betreiber Ednan Aslan begründet dies gegenüber der APA mit einem Wechsel des IT-Betreibers. Dies bedeutet, dass vermutlich bis kommende Woche die Suchfunktion nicht genützt werden kann.

Angaben von Mouhanad Khorchide, Leiter des Beirats der Dokumentationsstelle Politischer Islam, wonach zur Nutzung künftig eine Registrierung notwendig sein wird, dementierte Aslan.

Hintergrund sei nach Angaben von Projektbetreiber Aslan ein Wechsel des IT-Betreibers. Offline genommen werde die Karte nicht: „Wir lassen unsere wissenschaftliche Arbeit weder durch rechtsextreme Vereinnahmung noch durch islamistische Drohungen zunichte machen.“ Sobald die IT-Änderungen vorgenommen worden seien, werde das Projekt wieder online gehen.

„Warnschilder“ vor Vereinen

Die grüne Integrationssprecherin Faika El-Nagashi hatte davor in einer Aussendung gemeint: „Es braucht jetzt eine Ruhephase, in der das Projekt offline genommen und grundlegend überarbeitet wird.“ Sicherheit, Datenschutz und der Dialog mit den Betroffenen müssten in die DNA dieses Projekts eingebaut werden. Spätestens mit dem gestern bekanntgewordenen Aufruf rechtsextremer Gruppen, muslimische Einrichtungen mit einem Schild im Stadtbild zu „markieren“, sei die Landkarte zu einem ernstzunehmenden Sicherheitsproblem geworden.

„Warnschilder“ in der Nähe von islamischen Einrichtungen hatten gestern für Aufsehen gesorgt. Diese trugen die Aufschrift „Achtung! Politischer Islam in deiner Nähe.“ und verwiesen auf die Landkarte. Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) verurteilte die Aktion, die Islamische Glaubensgemeinschaft sah sich in ihrer Kritik an der Landkarte bestätigt. Die Schilder wurden von der Polizei wieder entfernt.

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Die Dokumentationsstelle politischer Islam hatte vor einer Woche eine Landkarte mit muslimischen Organisationen und Kultusgemeinden in Österreich vorgelegt. Über 600 derartige Einrichtungen wurden darin erfasst.