Von der Aufhebung der Testpflicht betroffen sind Personen aus Österreich, der Schweiz, Slowenien und Frankreich, die aus beruflichen Gründen oder für einen Tagesausflug in Italien einreisen wollen. Das geht aus einer neuen Verordnung des italienischen Gesundheitsministers Roberto Speranza hervor.
Die neue Regelung gilt auch für Italienerinnen und Italiener, die bis zu 60 Kilometer von der Grenze entfernt wohnen und nach Österreich fahren wollen. Auch sie müssen bei der Rückkehr in ihr Heimatland keinen Coronavirus-Test mehr machen. Damit soll die Reisefreiheit in Grenzgebieten wieder einfacher werden, hieß es aus italienischen Regierungskreisen.

Sonst gilt: Wer nach Italien einreist, muss ein negatives Coronavirus-Testergebnis vorweisen können, dann entfällt die Quarantäne. Auch die Pflicht zum Ausfüllen des Europäischen Formulars zur Feststellung des Aufenthaltsortes von Reisenden (Passenger Locator Form) bleibt weiter in Kraft. Diese war am 24. Mai in Kraft getreten und hatte den Protest italienischer Grenzgemeinden ausgelöst. Diese hatten sich an Gesundheitsminister Speranza gewendet und geklagt, dass der freie Personenverkehr schwer beeinträchtigt würde.
Impfung für Zwölf- bis 15-Jährige geöffnet
Mit Donnerstag hob Italien auch die Altersbeschränkungbei der Impfkampagne für Zwölf- bis 15-Jährige auf. Am Montag hatte die italienische Arzneimittelbehörde AIFA grünes Licht für die Immunisierung von Kindern in der Altersgruppe zwischen zwölf und 15 Jahren gegeben. „Wir geben mit der Impfkampagne noch Gas, um diese so schwierige Phase zu überwinden “, twitterte Gesundheitsminister Speranza.
Rund ein Viertel der Italiener bereits zweimal geimpft
Weitere 2,5 Millionen Impfstoffdosen, zusätzlich zu den 3,5 Millionen von Pfizer, die bereits italienweit verteilt wurden, werden diese Woche eintreffen, kündigte Regierungskommissar Francesco Paolo Figliuolo an. Am Mittwoch kamen auf dem römischen Militärflughafen Pratica di Mare etwa 370.000 Dosen von Johnson & Johnson an, am Donnerstag werden über 1,7 Millionen von AstraZeneca und am Freitag fast 400.000 von Moderna geliefert.
Figliuolo meinte, dass der Juni ein entscheidender Monat für die Impfkampagne sein werde. 40 Millionen Dosen wurden bisher an die Regionen verteilt, 88,7 Prozent davon wurden verimpft. 12,2 Millionen Italiener, 22,6 Prozent der Bevölkerung im Alter ab zwölf, haben bereits zwei Dosen erhalten. Ungefähr 38 Prozent der Bevölkerung sind bereits einmal gegen Covid-19 geimpft.

Restaurants bedienen wieder in den Innenräumen
Aufgrund des Impffortschritts und der rückgängigen Infektionszahlen werden in Italien quasi wöchentlich Beschränkungen gelockert. Mittlerweile sind die Regionen Molise und Friaul-Julisch Venetien sowie die Insel Sardinien in der weißen Zone mit den lockersten Regeln. Dort entfällt zum Beispiel die nächtliche Ausgangssperre. Der Rest des Landes ist in der gelben Zone. Ab 7. Juni sollten weitere neun Regionen und die Provinz Trient als weiß eingestuft werden.
Seit Dienstag dürfen Bars und Restaurants ihre Gäste wieder innen bedienen. Fitnessstudios haben geöffnet und eine begrenzte Zahl an Zuschauern und Zuschauerinnen darf zu Sportveranstaltungen. Theater, Museen und Kinos sind offen. Überall gilt weiter die Pflicht zum Tragen einer Maske im öffentlichen Raum. In der gelben Zone tritt die nächtliche Ausgangssperre ab 23.00 Uhr in Kraft. Ab Montag soll sie dann ab Mitternacht gelten.
„Die Strategie der schrittweisen Rückkehr zur Normalität und die Opfer der Italiener zeigen Resultate. Das Ende des Notstands ist in greifbarer Nähe“, sagte Regionenministerin Maria Stella Gelmini. Die Regierung hat den Ausnahmezustand bis 31. Juli verlängert. Darauf basieren mehrere Maßnahmen, die die Regierung wegen der Pandemie ergriffen hat.