Frankreich setzt nach Putsch Militäroperation mit Mali aus

Frankreich will seine gemeinsamen militärischen Operationen mit Mali nach dem jüngsten Putsch in dem Krisenstaat zeitweise aussetzen. Man warte auf Garantien für den politischen Übergang, hieß es in einem Schreiben des französischen Verteidigungsministeriums, wie die französische Nachrichtenagentur AFP gestern berichtete. Auch Beratungsmissionen sollen temporär ausgesetzt werden.

Das Militär in Mali hatte vergangene Woche die Übergangsregierung entmachtet, die bis zur Präsidentschaftswahl 2022 im Amt sein sollte. Putschistenführer Assimi Goita ließ sich zum neuen Übergangspräsidenten ausrufen.

Einsatz gegen islamistische Milizen

Die frühere Kolonialmacht Frankreich ist in Westafrika im Einsatz gegen Islamistenmilizen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte mit dem Rückzug der Truppen seines Landes gedroht, sollte sich Mali nach dem Putsch in Richtung radikaler Islamismus entwickeln.

In den Staaten der Sahelzone – einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt – sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) oder al-Kaida die Treue geschworen.

Die französische Operation „Barkhane“ umfasst bis zu 5.100 Soldaten. Das österreichische Bundesheer ist an der UNO-Mission MINUSMA mit zwei und an der EU-Ausbildungsmission mit zehn Personen beteiligt, um zur Stabilisierung des Landes beizutragen.