Die Vereinten Nationen (UNO) warnen vor einer weiteren Verschmutzung der Böden und der Gefahren dadurch für die Menschen. Bodenverschmutzung sei vielleicht unsichtbar für das menschliche Auge, aber sie schade den Lebensmitteln, dem Wasser und der Luft, erklärte die Direktorin des UNO-Umweltprogramms UNEP, Inger Andersen, in einem heute in Rom veröffentlichten Bericht.
Schon lange seien durch den Menschen Tausende künstliche chemische Verbindungen und Stoffe, die giftig sein können, in die Umwelt gelangt, hieß es in dem zusammen mit der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft FAO erstellten Report.
Zu den hauptsächlichen Verursachern der Bodenverschmutzung gehören laut dem Bericht Industrie, Bergbau, Abfallentsorgung, Landwirtschaft, Förderung fossiler Stoffe und Emissionen durch den Verkehr. Die UNO macht jedoch darauf aufmerksam, dass es keine belastbaren Daten im Hinblick auf die tatsächlichen Emissionen dieser Bereiche gibt.
Kinder und ärmere Menschen besonders gefährdet
Die Verschmutzung gefährdet laut UNO besonders Kinder, Föten und Schwangere. Mit Blick auf soziale Schichten seien eher arme Menschen betroffen. Global wirke sich die Verschmutzung in Entwicklungs- und Schwellenländern deutlicher aus, da viele dieser Länder keinen Zugang etwa zu sauberen Technologien hätten.
Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts habe sich die jährliche Produktion von Industriechemikalien weltweit verdoppelt und liege geschätzt bei 2,3 Milliarden Tonnen. Bis 2030 wird mit einem weiteren Anstieg um 85 Prozent gerechnet. Auch die Umwelt- und Bodenverschmutzung dürfte deshalb steigen, außer es komme zu einem Umdenken bei Produktion und Verbrauch beziehungsweise in der Politik.