Kaum Interesse an Impfung mit „Sputnik V“ in Slowakei

In der Slowakei herrscht kurz vor dem Impfstart am Montag nur wenig Interesse an einer Impfung mit dem russischen CoV-Impfstoff „Sputnik V“. In den ersten drei Tagen seit Beginn der Registrierung hätten sich nur knapp 5.300 Menschen für einen „Sputnik V“-Impftermin angemeldet, berichtete die Zeitung „Dennik N“ heute unter Berufung auf Behördenzahlen.

Der EU-Mitgliedstaat will den Vektorimpfstoff trotz fehlender Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) einsetzen.

Der frühere Regierungschef und jetzige Finanzminister Igor Matovic hatte 200.000 Dosen des Wirkstoffs aus Russland gekauft, deren Haltbarkeit im Sommer ausläuft. Der Impfstoff soll zunächst nur für Menschen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren verwendet werden.

Auch Matovic will sich nicht mit „Sputnik V“ impfen lassen

Matovic machte in einem Eintrag in den sozialen Netzwerken eine „dreimonatige niederträchtige Kampagne“ gegen „Sputnik V“ für das zurückhaltende Interesse der Bevölkerung verantwortlich.

Er selbst wolle sich indes auch nicht damit impfen lassen. Er müsse als Minister viel reisen, die „Sputnik V“-Impfung werde aber nicht von allen Ländern anerkannt, sagte er vor Kurzem der Zeitung „Sme“.

Serbien startet mit Produktion

Serbien will hingegen als erster Staat Europas mit der Produktion von „Sputnik V“ beginnen. Wie der serbische Minister für Innovation und Technologie, Nenad Popovic, gestern ankündigte, sollen im Belgrader Virologieinstitut Torlak in den nächsten sechs Monaten vier Millionen Dosen von „Sputnik V“ hergestellt werden.

Der Impfstoff sei vor allem für den heimischen Bedarf bestimmt, sagte Popovic, und betonte, dass Serbien auch „anderen in der Region“ helfen werde. Belgrad hat seit Jahresbeginn insgesamt 200.000 Impfdosen gespendet. Anfang der Woche wurden 100.000 Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer nach Tschechien geliefert, weitere Dosen gingen an die Nachbarstaaten Nordmazedonien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina.