Weltumwelttag: UNO warnt vor „Point of no Return“

Am 4. Juni 1972 hat in Stockholm die erste UNO-Konferenz zum Thema Umwelt begonnen. Seither wird der 5. Juni als Weltumwelttag begangen. „Wir stehen vor einem dreifachen Umweltnotstand“, hielt UNO-Generalsekretär Antonio Guterres in seiner Botschaft anlässlich der 49. Begehung dieses Tages fest. Guterres nannte den Verlust der Artenvielfalt, Klimawandel und die „stark zunehmende“ Verschmutzung.

Mit hoher Geschwindigkeit würden wir alle auf den „Point of no Return“ zusteuern. Das sei der Punkt, ab dem es für unseren Planeten kein Zurück mehr gebe, denn „zu lange schon rodet die Menschheit die Wälder der Erde, verschmutzt ihre Flüsse und Ozeane und pflügt das Grasland, als gäbe es kein Morgen“, hieß es in der Botschaft.

Zehn Jahre als letzte Chance

Bereits heute beeinträchtigte die Zerstörung der Natur das Wohlergehen von 3,2 Milliarden Menschen – das sind 40 Prozent der Weltbevölkerung. Wir hätten zwar Glück, dass die Erde resilient sei, jedoch brauche sie unsere Hilfe, sagte der UNO-Chef.

Noch sei Zeit, daher wurde die Dekade der Vereinten Nationen für die Wiederherstellung der Ökosysteme ausgerufen. Zehn Jahre, das sei der Zeitraum, der laut der Wissenschaft als letzte Chance verbleibt, eine Klimakatastrophe abzuwenden, die tödliche Flut der Verschmutzung aufzuhalten und das Artensterben zu beenden.

Warnung vor Bodenverschmutzung

Ganz konkret warnte die UNO heute auch vor einer weiteren Verschmutzung der Böden. Bodenverschmutzung sei vielleicht unsichtbar für das menschliche Auge, aber sie schade den Lebensmitteln, dem Wasser und der Luft, erklärte die Direktorin des UNO-Umweltprogramms (UNEP), Inger Andersen, in einem in Rom veröffentlichten Bericht.

Schon lange seien durch den Menschen Tausende künstliche chemische Verbindungen und Stoffe, die giftig sein können, in die Umwelt gelangt, hieß es in dem zusammen mit der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft FAO erstellten Report.

Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts habe sich die jährliche Produktion von Industriechemikalien weltweit verdoppelt und liege geschätzt bei 2,3 Milliarden Tonnen. Bis 2030 wird mit einem weiteren Anstieg um 85 Prozent gerechnet. Auch die Umwelt- und Bodenverschmutzung dürfte deshalb steigen, außer es komme zu einem Umdenken bei Produktion und Verbrauch beziehungsweise in der Politik.