Malta: Proteste gegen Großbritanniens Reisebeschränkungen

Der maltesische Tourismussektor protestiert gegen die britische Regierung, die weiterhin den Tourismus zu europäischen Reisezielen und insbesondere zu Malta blockiert, einer ehemaligen Kolonie, die immer noch Mitglied des Commonwealth ist. In einer offiziellen Mitteilung, die von den Medien veröffentlicht wurde, beschuldigte der maltesische Touristikerverband MHRA die britische Regierung „protektionistische politische Entscheidungen“ zu treffen.

Gestern veröffentlichte London die Liste der Länder, in die britische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger reisen können, ohne sich bei ihrer Rückkehr einer zehntägigen Quarantäne unterziehen zu müssen. In die Liste wurde Malta nicht aufgenommen, obwohl die Insel den höchsten Prozentsatz an geimpften Menschen und die niedrigste Infektionsrate in Europa vorweist. Dabei hatte sich die maltesische Regierung stark eingesetzt, um auf die „grüne Liste“ Großbritanniens aufgenommen zu werden.

„Protektionistische politische Entscheidung“

Der maltesische Verband der Hoteliers und Gastronomen (MHRA) protestierte in einer Erklärung scharf gegen den Ausschluss Maltas aus der „grünen Liste“ und beschuldigte London, eine „protektionistische politische Entscheidung“ zu treffen, die nicht auf wissenschaftlichen Daten basiere und die „den jahrzehntelangen freien Verkehr untergräbt“, hieß es.

Malta hat nach Angaben seines Gesundheitsministeriums als erstes EU-Land 70 Prozent seiner erwachsenen Bevölkerung mit mindestens einer Dosis gegen Covid-19 geimpft. Auf Malta sank die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Monaten stark. Jeder Bürger über 16 Jahre kann derzeit eine Impfung bekommen.

Ab dem 1. Juli will die Regierung bei weiter niedrigen CoV-Fallzahlen die Regeln zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen lockern. Durchgeimpfte Menschen sollen dann den Schutz nicht mehr tragen müssen, wenn sie zum Beispiel alleine draußen unterwegs sind.