Ex-Linksextremist Battisti in Italien im Hungerstreik

Der zu lebenslanger Haft verurteilte ehemalige italienische Linksextremist Cesare Battisti ist erneut in einen Hungerstreik getreten, um gegen seine Haftbedingungen zu protestieren. Ihr Vater verweigere seit Mittwoch die Nahrung, teilte seine Tochter der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Zelle, in der er seine Einzelhaft verbüße, sei sein „Grab“, schrieb er in einem der Tochter übergebenen Text.

Der 66-Jährige war 1993 in Italien in Abwesenheit wegen vierfachen Mordes in den 70er Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die italienische Justiz lastet ihm die Morde der Gruppe Bewaffnete Proletarier für den Kommunismus an.

2019 nach Italien ausgeliefert

Wegen Mitgliedschaft in der Gruppe hatte die italienische Justiz Battisti zuvor bereits zu 13 Jahren Haft verurteilt. 1981 brach er aus dem Gefängnis aus und verbrachte rund 40 Jahre auf der Flucht. 2019 lieferte ihn Bolivien dann an Italien aus.

Zunächst befand Battisti sich in Einzelhaft im Hochsicherheitsgefängnis Oristano auf Sardinien. Nach einem Hungerstreik im September 2020, mit dem er näher an seine Familie kommen wollte, wurde er in das Gefängnis Rossano in Kalabrien verlegt, wo er sich weiter in Einzelhaft befindet.