China verurteilt Tiananmen-Gedenken westlicher Konsulate

China hat scharfe Kritik an einer Aktion westlicher Konsulate in Hongkong zum Gedenken an die blutige Niederschlagung der chinesischen Tiananmen-Proteste vor 32 Jahren geübt. Das Ausstellen von Kerzen in den Konsulaten zur Erinnerung an die Demokratieproteste auf dem Tiananmen-Platz in Peking sei eine „ungehobelte politische Show“ gewesen, sagte ein Sprecher des Hongkong-Büros des chinesischen Außenministeriums heute.

Die Vertretungen Washingtons und der EU in Hongkong hatten gestern am Jahrestag der Niederschlagung der Tiananmen-Proteste in Peking Kerzen in ihren Fenstern aufgestellt und Fotos davon im Internet veröffentlicht.

China warf den Konsulaten deshalb eine Einmischung in die internen Angelegenheiten Hongkongs und Chinas vor und warnte Washington und Brüssel vor einem „Spiel mit dem Feuer“.

„Jeder Versuch, Hongkong zu instrumentalisieren, um Aktivitäten der Unterwanderung oder Sabotage gegen das Festland zu unternehmen, überschreitet eine rote Linie“ und sei „nicht tolerierbar“, warnte das Hongkong-Büro des chinesischen Außenministeriums.

Mahnwachen in Hongkong erneut verboten

In Hongkong finden am Jahrestag der Niederschlagung der Tiananmen-Proteste traditionell Mahnwachen statt, an denen sich oft Zehntausende Menschen beteiligten. Heuer wurden die Mahnwachen – offiziell wegen der CoV-Pandemie – allerdings das zweite Jahr in Folge verboten. Zum Zeichen des Gedenkens zündeten aber viele Hongkonger Kerzen in ihren Fenstern oder auf Balkonen an.

Im vergangenen Jahr hatten sich anlässlich des Jahrestages der Niederschlagung der studentischen Pro-Demokratie-Proteste Zehntausende Menschen in Hongkong dem Versammlungsverbot widersetzt. Mehrere Aktivisten wurden wegen ihrer Teilnahme verurteilt, darunter auch Joshua Wong, einer der bekanntesten Vertreter der Demokratiebewegung.