Anhörung nach Vergewaltigungsvorwurf gegen Grillo-Sohn

Im Fall einer mutmaßlichen Vergewaltigung durch den Sohn des Gründers der italienischen Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) hat die Staatsanwaltschaft auf Sardinien Anklage beantragt. Das berichteten mehrere italienische Medien heute.

Dem Sohn von Beppe Grillo und drei Freunden wird vorgeworfen, im Juli 2019 eine junge Frau vergewaltigt zu haben. Der Fall und eine hitzige Videobotschaft von Vater Grillo hatten in Italien für eine Debatte gesorgt.

Es soll auch Bilder davon geben, wie es in den Berichten hieß. Die Nachrichtenagentur ANSA berichtete gestern am späten Abend, die Voranhörung sei für den 25. Juni angesetzt. Damit will das Gericht etwa mit Blick auf die vorliegenden Beweise feststellen, ob es zu einem Prozess kommen kann. Die Angeklagten hatten sich laut Medien gegen die Vorwürfe gewehrt.

Empörung über Grillo-Video

Im April hatte M5S-Gründer Grillo seinen Sohn in einer Videobotschaft verteidigt. Er hatte damals gesagt, es sei eigenartig gewesen, dass die Frau damals die Anzeige erst nach acht Tagen erstattet habe. Wenn sein Sohn ein Vergewaltiger wäre, hätte man ihn sofort festnehmen und verhören müssen.

Das Video sorgte für Empörung in Italien. „Opfer zu verunglimpfen und sie lächerlich zu machen ist eine alte Herangehensweise“, hatte die Anwältin Giulia Bongiorno, die die Frau vertritt, damals gesagt. Politiker anderer Parteien hatten Grillo unter anderem vorgeworfen, die Glaubwürdigkeit des Opfers damit infrage stellen zu wollen.