Mehr als 100 Tote bei Angriff in Burkina Faso

Bewaffnete Angreifer haben bei einem nächtlichen Angriff auf ein Dorf im Norden Burkina Fasos über 100 Zivilisten getötet. Das teilte die Regierung des westafrikanischen Staates heute mit.

Bei dem nächtlichen Überfall auf die Stadt Solhan in der Provinz Yagha handle es sich um die blutigste Attacke seit dem Beginn der dschihadistischen Gewalt im Jahr 2015, verlautete am Samstag aus Sicherheitskreisen. Unter den Toten seien „Männer und Frauen unterschiedlichen Alters“. Die Zahl der Toten könne noch steigen.

Die Angreifer brannten beim Angriff auf Solhan auch Häuser und den Markt nieder, sagte die Regierung in einer Erklärung. Die Regierung bezeichnete die Angreifer als Terroristen. Bisher bekannte sich aber keine Gruppe dazu. Die Regierung rief eine 72-stündige Staatstrauer aus.

Zunehmende Gewalt

Angriffe von Dschihadisten, die mit al-Kaida und dem Islamischen Staat in der westafrikanischen Sahelzone in Verbindung stehen, haben seit Jahresbeginn stark zugenommen, besonders in Burkina Faso, Mali und Niger, wobei die Zivilbevölkerung die Hauptlast zu tragen hat.

Der Sahel-Staat Burkina Faso wird immer wieder von islamistischen Gruppierungen heimgesucht, die aus dem benachbarten Mali ins Land eindringen. Seit 2015 fielen bereits mehr als 1.300 Menschen der Gewalt zum Opfer.

Die Gewalt in Burkina Faso hat in den letzten zwei Jahren mehr als 1,14 Millionen Menschen vertrieben. Das arme, trockene Land beherbergt außerdem etwa 20.000 Flüchtlinge aus dem benachbarten Mali, die Schutz vor dschihadistischen Angriffen suchen.