Medien: Etwa zwanzig Tote bei Zusammenstößen in Myanmar

Bei Zusammenstößen mit Soldaten der Militärjunta im Süden Myanmars sind Medien zufolge etwa zwanzig Zivilisten getötet worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Delta News heute. Die Auseinandersetzungen hätten in der Früh im Ort Hlay Swel in der Reisanbauregion Ayeyarwady begonnen, als ein führendes Gemeindemitglied von Junta-Kräften festgenommen und vor den Augen der Einwohner misshandelt worden sei, sagte eine Augenzeugin der Deutschen Presse-Agentur am Telefon.

Dorfbewohnerinnen und -bewohner hätten sich mit Jagd- und Landwirtschaftsgeräten gegen die Junta-Kräfte gestellt. Mindestens 150 voll bewaffnete Soldaten hätten dann auf sie geschossen.

Aung San Suu Kyi unter Hausarrest

Seit dem Militärputsch vor vier Monaten ist das südostasiatische Land in Aufruhr. Das Militär im früheren Burma hatte am 1. Februar geputscht und die gewählte Regierung von Aung San Suu Kyi entmachtet. Die Friedensnobelpreisträgerin befindet sich seither im Hausarrest. Die neue Führung der Generäle geht seit dem Umsturz brutal gegen jeden Widerstand vor, ungeachtet dessen halten die täglichen Proteste im Land an. Auch Pressevertreter sind immer wieder Zielscheibe der Militärs.

Nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind bereits mehr als 845 Menschen durch die Militärgewalt ums Leben gekommen. Mehr als 5.000 wurden festgenommen. Immer wieder ist von schwerer Folter die Rede. Viele sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen hatten bereits im April mitgeteilt, dass in dem südostasiatischen Land bald Millionen Menschen von Hunger bedroht sein könnten. Seit dem Putsch sei das Land wie gelähmt, sagen Beobachter.