Datenschreiber von Containerschiff vor Sri Lanka geborgen

Nach dem verheerenden Brand auf einem mit Chemikalien und Plastik beladenen Containerschiff vor Sri Lanka ist der Datenschreiber geborgen worden. Die Marine habe Technikern dabei geholfen, das Gerät von der Brücke des Schiffes zu bergen, die sich noch oberhalb der Wasseroberfläche befinde, sagte ein Armeesprecher heute der Nachrichtenagentur AFP.

Havariertes Containerschiff vor Sri Lanka
APA/AFP/Ishara S. Kodikara

Der Schiffsdatenschreiber – eine Art Blackbox von Schiffen – soll Ermittlern bei der Suche nach der Unglücksursache helfen, die Vorgänge vor dem Brand zu rekonstruieren. Die sri-lankischen Behörden erhoffen sich Details zu Bewegungen des Schiffes und seiner Kommunikation mit dem Hafen der Hauptstadt Colombo, wo es anlegen wollte.

Ermittlung eingeleitet

Die in Singapur registrierte „MV X-Press Pearl“ geht seit Mittwoch langsam im Indischen Ozean unter. Seitdem wächst die Sorge, dass Öl auslaufen könnte. Zuvor hatte das Containerschiff mit 25 Tonnen Salpetersäure und riesigen Mengen Rohmaterialien für Plastik knapp zwei Wochen lang gebrannt.

Die sri-lankischen Behörden gehen davon aus, dass das Feuer durch auslaufende Salpetersäure verursacht wurde und die Besatzung der „X-Press Pearl“ schon neun Tage vor Ausbruch des Feuers von dem Leck wusste. Häfen in Katar und Indien sollen sich geweigert haben, die auslaufende Salpetersäure zu entladen. Das Schiff sei mit der leckenden Säure in sri-lankisches Gewässer eingefahren.

Die Polizei des Inselstaates leitete eine strafrechtliche Ermittlung ein und befragte den Kapitän, den Chefingenieur und den ersten Offizier des Schiffes. Ihre Pässe wurden eingezogen.