Boko-Haram-Anführer laut gegnerischer Miliz tot

Zwei Wochen nach Berichten über den Tod des Anführers der dschihadistischen Terrorgruppe Boko Haram hat eine rivalisierende Miliz die Meldungen bekräftigt.

Abubakar Shekau habe sich bei Kämpfen im Sambisa-Wald im Bundesstaat Borno in die Luft gesprengt, teilte die Dschihadistengruppe Islamischer Staat Provinz Westafrika (ISWAP) gestern in einer Audiobotschaft mit.

ISWAP-Kämpfer hätten Shekau in dessen Haus angegriffen. Der Boko-Haram-Anführer sei geflüchtet und habe sich fünf Tage lang mit seinen Getreuen im Wald versteckt. Als ihn die ISWAP-Kämpfer schließlich aufgespürt hätten, habe sich Shekau in die Luft gesprengt.

Bisher nicht von Boko Haram bestätigt

Die Audioaufnahme der ISWAP-Miliz, auf der mutmaßlich die Stimme ihres Anführers Abu Musab al-Barnawi zu hören ist, wurde der Nachrichtenagentur AFP von einer Quelle übergeben, die auch sonst Botschaften der Dschihadisten weiterreicht.

Shekau war in der Vergangenheit schon mehrfach für tot erklärt worden. Die jüngsten Meldungen wurden von Boko Haram nicht kommentiert. Die nigerianische Armee sagte, sie prüfe die Angaben.

Shekau hatte die Führung der Extremistengruppe übernommen, nachdem Boko-Haram-Gründer Mohammed Yusuf 2009 vom Militär getötet worden war. ISWAP, der westafrikanische Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), hatte sich 2016 von Boko Haram abgespalten, die bereits seit 2009 gewaltsam für einen „Gottesstaat“ im Nordosten Nigerias kämpft.

Durch die Angriffe der Milizen und ihre Kämpfe mit der Armee wurden in den vergangenen Jahren mehr als 40.000 Menschen getötet, zwei Millionen weitere sind auf der Flucht.