Demo gegen Platzverbot auf Wiener Karlsplatz

Rund 150 Menschen haben gestern Abend gegen das in der Nacht zuvor verhängte und gestern Früh wieder aufgehobene Platzverbot des Wiener Resselparks demonstriert.

Für die Kundgebung auf dem Karlsplatz hatten unter anderem die Jungen Linken mobilisiert, in sozialen Netzwerken gab es weitere Aufrufe diverser Gruppierungen. Der Protest startete gegen 18.30 Uhr. Den Teilnehmern ging es darum zu zeigen, wem die Stadt gehört.

Demonstration gegen das Platzverbot am Karlsplatz.
APA/Angelika Kreiner

Dass der öffentliche Raum den Jungen genommen werde, wolle man nicht hinnehmen, hieß es. „Uns“ gehörten sowohl Karlsplatz als auch Donaukanal, skandierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Mehrere Redner äußerten massive Kritik daran, dass die Bedürfnisse der jungen Menschen in der Coronavirus-Pandemie ignoriert worden seien. Seit Mitte März 2020 hat die Nachtgastronomie in Österreich geschlossen. Sowohl die Freizeit als auch die Freiheit der Jugend sei stark eingeschränkt worden; um Ältere und Risikogruppen nicht zu gefährden, seien sie über ein Jahr zu Hause geblieben.

Nach den Redebeiträgen wurde Musik gespielt. Zu den Demonstrantinnen und Demonstranten kamen Dutzende weitere Menschen, die die Abendsonne um den Teich vor der Karlskirche genossen. Fünf Polizeibusse standen hinter der Standkundgebung.

Polizei verteidigt Platzverbot, Kritik von Ludwig

Das Platzverbot auf dem Karlsplatz hatte zuvor auch von politischer Seite für Kritik gesorgt. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kritisierte, dass die Stadt nicht eingebunden wurde. Der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl konnte die Kritik nicht nachvollziehen, ein Platzverbot sei „nichts Besonderes“.

Mehr dazu in wien.ORF.at