D: Wieder Haftbefehl wegen Betrugsvorwurfs bei Tests

Im Fall von mutmaßlichem Betrug in deutschen CoV-Schnelltestzentren hat ein Richter Haftbefehl gegen einen weiteren Firmenverantwortlichen erlassen. Ihm werde bandenmäßiger Betrug vorgeworfen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft heute in Bochum. Der Mann und ein Kollege waren am Freitag festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt worden.

Während es bei dem ersten Mann recht schnell ging mit dem Haftbefehl, dauerte es beim zweiten bis in die Abendstunden. Aus ermittlungstaktischen Gründen nennen die Behörden derzeit keine weiteren Details. Die Firma ist in Bochum ansässig. Zuvor hatte die „WAZ“ berichtet.

Mangelnde Kontrolle

Seit März sieht die CoV-Testverordnung der deutschen Regierung Bürgertests vor. Getestet wird unbürokratisch. Im April hatten die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) erstmals die Kosten beim zuständigen Bundesamt abgerechnet, pro Test bekommen die Teststellen 18 Euro. In den Monaten April und Mai wurden insgesamt 660 Millionen Euro überwiesen.

Nach Recherchen von „SZ“, NDR und WDR lädt das System zum Abrechnungsbetrug ein, da eine Kontrolle fehle. Stichproben hätten an einigen Stellen eine große Diskrepanz zwischen tatsächlich vorgenommenen und abgerechneten CoV-Tests ergeben.