Unterwasserlawine trieb Schlamm 1.000 km in Ozean

Eine riesige Unterwasserlawine hat binnen zwei Tagen große Mengen an Schlamm und Sand über 1.000 Kilometer hinaus in den Ozean getragen. Das berichtete der „Guardian“. Durch die Lawine hätten Unterwasserkabel Schaden genommen und so den Internetverkehr an der Westküste Afrikas gestört, so ein internationales Forschungsteam.

Bei der Lawine soll es sich um den längsten Sedimentfluss, der je aufgezeichnet wurde, gehandelt haben. Die Unterwasserlawine soll über 1.100 Kilometer von ihrem Ursprung an der Mündung des Kongo-Flusses bis tief in den Ozean abgegangen sein, heißt es weiter.

Lawine ging im Vorjahr ab

Sie soll bereits im Jänner 2020 abgegangen sein, doch die Daten dazu wurden erst jetzt publik. Sie wäre möglicherweise sogar unbemerkt geblieben, hätte sie nicht Telekommunikationskabel zerstört und so zu einer verlangsamten Internetverbindung zwischen Nigeria und Südafrika geführt, berichtete der „Guardian“.

Der Vorfall wurde auch von Forschungsvorrichtungen im Südatlantik, die die Geschwindigkeit der Meeresströmungen und Gewässerablagerungen messen sollen, festgehalten. Die Sensoren zeigten einen Fluss an Schlamm und Sand, der sich von fünf Metern pro Sekunde auf acht Meter pro Sekunde beschleunigte.

Die Lawine soll unter anderem von schweren Überschwemmungen entlang des Kongo-Flusses Ende 2019 ausgelöst worden sein. Es handelte sich um die schlimmsten Fluten seit 50 Jahren, die enorme Mengen an Sand und Schlamm in Richtung Mündungsgebiet spülten. Dazu kamen zwei Wochen später ungewöhnlich große Springfluten.