Europol: Weltweite Razzia mit Telefontrick

Internationale Ermittlungsteams haben nach Angaben von Europol bei einem Einsatz gegen das organisierte Verbrechen mehr als 800 Verdächtige in 16 Ländern festgenommen.

Es sei eine der bisher größten Polizeioperationen gewesen, teilte Europol heute in Den Haag mit. Mehr als 700 Häuser seien durchsucht worden, Tonnen an Drogen beschlagnahmt und große Mengen an Bargeld, Juwelen und Waffen sichergestellt worden.

Präparierte Telefone

Über 18 Monate lang hatten die Ermittlerinnen und Ermittler Telefongespräche und andere Kommunikation der Banden abgehört. Mehr als 27 Millionen Nachrichten seien gefiltert worden. Der Schlag war gelungen, da verdeckte Ermittlerinnen und Ermittler präparierte Telefone in mehr als 300 Banden eingeschleust hatten, auch in Mafia-Banden in Italien, Motorradgangs und internationale Drogensyndikate.

Die Telefone, die angeblich verschlüsselt sein sollten, waren nach Europol-Angaben mit einem Telekomnetzwerk verbunden, das vom FBI eingerichtet worden war.

Operation „Trojan Shield“

„Das war einer der größten und ausgeklügeltsten Einsätze überhaupt“, sagte der stellvertretende Europol-Direktor Jean-Philippe Lecouffe in Den Haag. Die Operation „Trojan Shield“ („Trojanischer Schild“) stand unter Leitung des amerikanischen FBI, der US-Drogenbehörde DEA, der Polizei von Schweden und der Niederlande und war von Europol koordiniert worden.