„Bierpatente“: Umweltschützer scheitern mit Beschwerde

Umweltschützerinnen und Umweltschützer sind mit einer Beschwerde gegen ein Braugerstenpatent der Konzerne Carlsberg und Heineken, Mutterkonzern der Brauunion, vor dem Europäischen Patentamt gescheitert. Die Beschwerdekammer habe die Löschung des Patents abgelehnt, teilte die Initiative „Keine Patente auf Saatgut“ gestern nach der Verhandlung in München mit.

Die Saatgutschützer räumten einen Rückschlag ein. „Es wird also in Zukunft noch mehr Patente auf Gerste und Bier geben“, sagte Sprecher Christoph Then. Die Initiative hatte mit dem Streit über Braugerste einen Appell an das Europäische Patentamt verbunden, traditionell gezüchtete Pflanzen generell nicht mehr unter Patentschutz zu stellen. Die aktuell geltende Regelungen seien zu schwammig und würden zu viele Schlupflöcher bieten.

Sorge um Artenvielfalt

Die Initiative kritisiert, dass durch Patente auf Pflanzen und Tiere die Artenvielfalt und Ernährungssicherheit bedroht würden und zu „Monopolen auf Leben“ führen würden. Die Möglichkeit für weitere Züchtungen werde eingeschränkt, Innovationen dadurch blockiert, kleine und mittelständische Züchter aus dem Markt gedrängt. Das sei gerade angesichts der Klimakrise gefährlich.

Patente großer Brauereikonzerne haben immer wieder für Aufregung gesorgt. Heineken ist in Österreich Eigentümer der Brauunion, zu der unter anderem die Marken Gösser, Schwechater, Zipfer, Puntigamer, Villacher und Reininghaus gehören. Unter den Beschwerdeführern sind die CulturBrauer Österreich, dazu gehören die acht Privatbrauereien Hirter, Zwettler, Trumer, Mohrenbräu, Murauer, Eggenberger, Freistädter und Schremser.