Bericht: Sicherheitsbehörden hatten Hinweise vor Kapitol-Angriff

US-Sicherheitsbehörden hatten nach einem neuen Bericht des US-Senats vor der Erstürmung des Kapitols am 6. Jänner Hinweise auf einen möglicherweise bevorstehenden Angriff. Der nachrichtendienstliche Arm der Kapitolpolizei (IICD) sei sich des Gewaltpotenzials „in den Tagen und Wochen vor dem 6. Jänner“ bewusst gewesen, hieß es in dem gestern veröffentlichten überparteilichen Bericht von zwei Senatsausschüssen.

Kritische Informationen über die Bedrohung seien nicht weitergegeben worden. Die Führung der Kapitolpolizei sei außerdem schlecht vorbereitet gewesen. Während des Angriffs sei die Kommunikation chaotisch, sporadisch und nach Darstellung vieler Polizisten und Polizistinnen „nicht vorhanden“ gewesen.

Keine Warnungen von FBI und Heimatschutzministerium

Anhänger und Anhängerinnen des damaligen Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Jänner den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt, nachdem der Republikaner seine Unterstützer zuvor bei einer Rede mit Wahlbetrugsbehauptungen aufgestachelt hatte. Die Kapitolpolizei wurde überrannt.

In dem Bericht hieß es, die Untersuchung des Angriffs habe eine ganze Reihe von Fehlern der Sicherheitsbehörden zutage gebracht. So hätten beispielsweise weder die Bundespolizei FBI noch das Heimatschutzministerium vor der Bedrohung gewarnt, obwohl es im Internet Aufrufe zur Gewalt gegeben habe.