WHO: Impfraten in Europa reichen „bei Weitem“ nicht aus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die europäischen Länder eindringlich vor einer zu frühen Lockerung der CoV-Maßnahmen gewarnt. Die Impfraten seien noch viel zu gering, um einen Wiederanstieg der Infektionsfälle zu verhindern, sagte WHO-Europadirektor Hans Kluge heute vor Journalisten.

„Noch weiter Weg“

„Die Impfrate reicht bei Weitem noch nicht aus, um die Region vor einem Wiederanstieg zu schützen“, sagte Kluge. „Der Weg, um eine Rate von mindestens 80 Prozent der erwachsenen Bevölkerung zu erreichen, ist noch weit.“ Er warnte die europäischen Länder daher davor, trotz sinkender Infektionszahlen den „Fehler“ vom vergangenen Sommer zu wiederholen und die Beschränkungen zu früh zu lockern.

In den 53 Ländern und Regionen, für die das Europabüro der WHO zuständig ist – darunter auch einige Länder in Zentralasien – haben nach Angaben der WHO inzwischen 30 Prozent der Menschen eine erste Dosis eines CoV-Impfstoffs erhalten, 17 Prozent den vollen Impfschutz.

Sommer „sicher genießen“

Kluge forderte die Menschen in Europa auf, den Sommer „sicher zu genießen“ und sich weiter an die Hygieneregeln zu halten. Im vergangenen Jahr sei es im Sommer allmählich zu einem Anstieg der Infektionszahlen bei jüngeren und dann auch bei älteren Menschen gekommen. Das habe im Herbst und Winter zu „verheerenden“ Infektionswellen, Lockdowns und Todesfällen geführt.

Kluge appellierte an die Länder, in diesem Sommer bei ersten Anzeichen für steigende Fallzahlen schnell zu handeln, viel zu testen und Kontakte nachzuverfolgen. Wichtig sei auch, „sehr hohe“ Impfraten bei den gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu erreichen.