Johnson: G-7 soll eine Milliarde Impfdosen spenden

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die G-7-Staaten zur Spende von einer Milliarde Coronavirus-Impfdosen an Entwicklungsländer aufgefordert. „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, die Pandemie zu überwinden, die Gefahr eines neuen Auftretens zu minimieren und unsere Wirtschaft nach dieser Tragödie besser wiederaufzubauen“, schrieb Johnson in einem Gastbeitrag in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Onlineausgabe) gestern.

Daher müsse das Gipfeltreffen im südwestenglischen Cornwall „ein hohes, aber absolut notwendiges Ziel“ verabschieden und Entwicklungsländern eine Milliarde Impfstoffdosen zur Verfügung stellen, so Johnson. Angepeilt werden müsse, dass bis Ende 2022 alle Menschen auf der Welt geimpft werden können. Wichtig sei dafür vor allem Kooperation.

Der britischen Regierung wird vorgeworfen, bisher so gut wie keine Impfstoffe exportiert zu haben, obwohl sie deutlich mehr Dosen als für die eigene Bevölkerung nötig bestellt hat. Johnson verweist stets auf das Engagement für das internationale Impfprogramm Covax sowie die Finanzierung des AstraZeneca-Impfstoffs, der weltweit zum Selbstkostenpreis vertrieben werde.

Frankreich will Patente aussetzen

Frankreich kündigte an, die Aussetzung von Patenten für die Coronavirus-Impfstoffe zu unterstützen. Präsident Emmanuel Macron sagte heute, gemeinsam mit Südafrika auf dem G-7-Gipfel einen Vorschlag auf den Tisch zu legen, um an einer zeitlich und räumlich begrenzten Ausnahmeregelung zu arbeiten. Man müsse „sicherstellen, dass geistiges Eigentum niemals ein Hindernis für den Zugang zu Impfstoffen darstellt“, sagte Macron.

Auf Einladung des Premiers treffen sich morgen die Staats- und Regierungschefs der G-7 zu einem dreitägigen Gipfel. Es ist das erste persönliche Treffen in diesem Format seit Beginn der Pandemie. Zur G-7 gehören außer Großbritannien noch Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada und die USA. Als Gäste nehmen von Samstag an auch Australien, Indien, Südafrika und Südkorea teil.