Macron will Militäreinsatz in Sahelzone ablösen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine grundsätzliche Neuausrichtung der französischen Militärpräsenz in der Sahelzone und eine Ende des Anti-Terror-Einsatzes „Operation Barkhane“ angekündigt. Es müsse eine „tiefgreifende Umgestaltung“ geben, sagte Macron auf einer Pressekonferenz gestern in Paris. „Viele Soldaten sind gefallen.“

Es werde künftig zwei Pfeiler geben: Der Kampf gegen den Terror auch mit Partnern aus Europa und eine Kooperation mit anderen Streitkräften.

Frankreich hatte zuletzt seine gemeinsamen militärischen Einsätze mit Mali zeitweise ausgesetzt und so den Druck auf den Krisenstaat verstärkt. Nach dem jüngsten Putsch müsse es „Garantien“ für den politischen Übergang in dem westafrikanischen Land geben, hieß es aus Paris. Macron machte nun deutlich, dass die Zusicherungen aus Mali nicht ausreichten, um die gemeinsamen Einsätze mit Mali jetzt schon wieder aufzunehmen.

Senkung der Zahl an Soldaten

Macron stellte eine starke Verminderung der entsandten Soldaten in Aussicht, ohne dabei eine Zahl zu nennen. Er hatte bereits mit dem Rückzug der Truppen seines Landes gedroht, sollte sich Mali nach dem Putsch in Richtung radikaler Islamismus entwickeln. Die einstige Kolonialmacht kämpft im Sahel mit dem Einsatz „Barkhane“ gegen islamistische Terrorgruppen – mobilisiert sind bis zu 5.100 französische Soldaten.

Die EU ist mit einer militärischen Trainingsmission aktiv. An dem Einsatz EUTM Mali sind bis zu 1.077 Soldaten beteiligt. Deutschland stellte davon zuletzt bis zu 450. Vom 1. Juni an sollten es eigentlich sogar bis zu 600 Soldatinnen und Soldaten sein. Das österreichische Heer ist über EUTM in Mali mit 50 Soldaten beteiligt.