Proteste in Bahrain nach CoV-Todesfall in Gefängnis

In Bahrain ist es nach einem Coronavirus-Todesfall in einem Gefängnis zu seltenen Protesten gekommen. Der 48 Jahre alte Hussain Barakat, der eine lebenslange Haftstrafe wegen Terrorismusdelikten absaß, hatte sich mit dem Coronavirus infiziert und wurde vor zwei Wochen in ein Krankenhaus verlegt.

Nachdem das Innenministerium seinen Tod bekanntgegeben hatte, kam es Mittwochabend in mehreren Dörfern zu Protesten. Videos zeigten Hunderte Demonstranten. Weitere Proteste wurden angekündigt.

Proteste in Bahrain nach dem Tod eines Gefangenen in Diah
AP/Bahrain Institute for Rights and Democracy

Die Lage der Menschenrechte in Bahrain hat sich Beobachtern zufolge in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert. Laut Amnesty International werden Kritiker der Regierung – darunter Aktivisten, Anwälte, Journalisten, schiitische Geistliche und Demonstranten – zunehmend unterdrückt. Sie würden eingeschüchtert, festgenommen, verhört und mit Reiseverboten und Gefängnisstrafen belegt. Barakat wurde 2018 in einem Massenverfahren zu lebenslanger Haft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt.