Geschäftsführung für „Wiener Zeitung“ ausgeschrieben

Das Bundeskanzleramt hat heute die Geschäftsführerposition für die Wiener Zeitung GmbH im Amtsblatt der Tageszeitung ausgeschrieben. Besetzt werde diese mit 1. September „aufgrund der anstehenden notwendigen Weiterentwicklung des Unternehmens und der damit verbundenen Restrukturierungen auf Grundlage des Regierungsprogrammes“, heißt es in der Stellenausschreibung.

Die Zukunft der ältesten Tageszeitung der Welt steht nach der Ankündigung der Abschaffung der Pflichtveröffentlichungen in gedruckter Form im Amtsblatt ab 2022 auf der Kippe.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sieht die Zeitung, die zu 100 Prozent im Eigentum der Republik Österreich steht, als digitales schwarzes Brett der Republik und als zentrale elektronische Verlautbarungs- und Informationsplattform. Die gedruckte Zeitung spielt in den Überlegungen der ÖVP keine zentrale Rolle mehr.

Redaktion entwickelte eigenes Konzept

Die Mediensprecherin der Grünen, Eva Blimlinger, glaubte vor wenigen Monaten an eine Transformation der Tageszeitung hin zu einer digitalen Plattform oder Wochenzeitung. Die Aufgabe des künftigen Geschäftsführers ist laut der Ausschreibung „neben der Leitung des Unternehmens vor allem die Restrukturierung und die Umsetzung der zukünftigen neuen strategischen Ausrichtung“. Die Bestellung ist für drei Jahre vorgesehen.

Der Vertrag des derzeitigen Geschäftsführers Martin Fleischhacker läuft wie jener des „Wiener Zeitung“-Chefredakteurs Walter Hämmerle mit Ende August aus. Letzterer hat mit der Redaktion und einem „strategischen Partner“ ein eigenes Konzept fertiggestellt, mit dem der Fortbestand der Tageszeitung gesichert werden solle, wie er der APA sagte.

„Es geht uns darum zu zeigen, dass der Eigentümer ein Juwel besitzt“, so Hämmerle. Es soll demnächst präsentiert werden, davor ist Stillschweigen vereinbart.