Totes Kind gefunden: Proteste und Entsetzen in Spanien

Mehrere Wochen nach der Entführung zweier Mädchen durch ihren Vater ist vor der Urlaubsinsel Teneriffa die Leiche eines der beiden Kinder entdeckt worden.

Auf dem Grund des Atlantiks sei gestern die Leiche der sechsjährigen Olivia gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher heute. Medienberichten zufolge befand sie sich in einer Tasche, die mit einem Anker beschwert in rund tausend Meter Tiefe auf dem Meeresgrund lag.

Auch Vater verschwunden

Olivia und ihre einjährige Schwester Anna galten seit Ende April als vermisst, nachdem der von der Mutter getrennt lebende Vater in einem Telefonat mit ihr Abschiedsandeutungen gemacht hatte. Auch er ist seither verschwunden.

Einen Tag später wurden ein Boot des Vaters und ein Kindersitz von Anna gefunden, die vor Teneriffa im Wasser trieben. Die Behörden leiteten daraufhin eine Suchaktion ein. Nach dem Vater und der jüngeren Schwester wird weiter gesucht.

Der Fund der Mädchenleiche löste in Spanien eine Welle der Trauer aus. Er könne sich „den Schmerz der Mutter von Anna und Olivia“ angesichts der schrecklichen Nachricht gar nicht vorstellen, schrieb Ministerpräsident Pedro Sanchez auf Twitter.

Proteste angekündigt

In Spanien wurden nach Regierungsangaben seit 2013 insgesamt 39 Minderjährige von ihren Vätern, den Lebensgefährten oder früheren Partnern ihrer Mütter getötet. In mehreren Städten des Landes waren für heute Demonstrationen geplant, um das Verbrechen zu verurteilen.