Italien empfiehlt AstraZenca-Vakzin nur für über 60-Jährige

Italien empfiehlt den AstraZeneca-Impfstoff nur noch für Menschen im Alter von über 60 Jahren. Menschen unter 60 Jahren, die nach einer AstraZeneca-Impfung auf die zweite Dosis warten, sollen mit Vakzinen von Moderna oder Pfizer immunisiert werden, teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza heute in Rom mit.

Die Regierung reagierte damit auf Bedenken zur Sicherheit des Impfstoffs, nachdem am Donnerstag eine 18-Jährige aus Genua an den Folgen einer Thrombose gestorben war, wenige Tage, nachdem sie das AstraZeneca-Vakzin verabreicht bekommen hatte. Die Frau hatte sich am 25. Mai an einem „Open Day“ beim Impfen beteiligt, an dem auch jüngere Menschen ab 18 Jahren geimpft wurden.

Ermittlungen in vier Fällen

Die Staatsanwaltschaft von Genua ermittelt in vier Todesfällen wegen vermuteter Nebenwirkungen von Impfstoffen. Am Dienstag wurde eine 34-jährige Frau wegen starker Nebenwirkungen in die Intensivstation des Krankenhauses von Genua eingeliefert und musste notoperiert werden, nachdem sie mit dem AstraZeneca-Vakzin immunisiert worden war.

Der für die Impfkampagne zuständige Regierungskommissar Francesco Paolo Figliuolo betonte, dass trotz der Bedenken über AstraZeneca die Impfungen nach Plan voranschreiten. 49 Prozent der italienischen Bevölkerung hätten bereits zumindest eine Impfdosis erhalten. Allerdings seien immer noch 3,5 Millionen Italienerinnen und Italiener im Alter von 60 Jahren nicht geimpft. Figliuolo kündigte eine Sensibilisierungskampagne an, um Ungeimpfte zu bewegen, sich immunisieren zu lassen.