Vizekanzler Werner Kogler (Grüne)
ORF.at/Christian Öser
Bundessprecher der Grünen

Kogler will 2022 wieder kandidieren

Werner Kogler will noch länger Bundessprecher der Grünen bleiben. Kommendes Jahr wird er sich der Wiederwahl stellen, erstmals wohl durch die Parteibasis. Bleiben will er die gesamte dreijährige Funktionsperiode bis 2025, sagte er am Samstag im Vorfeld des grünen Bundeskongresses.

Kogler war nach dem Debakel der Grünen bei der Nationalratswahl 2017 zunächst nur als Kurzzeitkrisenmanager eingesprungen. 2018 zum Bundessprecher gewählt, wollte er höchstens zwei Jahre lang im Amt bleiben. „Ich habe mich damals nicht unbedingt im Vordergrund gesehen auf Dauer“, meinte er, „aber die Ereignisse waren dann völlig andere.“

Seither sei viel passiert, Wählerzuspruch bei den Europawahlen, dann bei der vorgezogenen Nationalratswahl, schließlich der Regierungseintritt: „Insofern hat sich das längst überholt.“

Anfangs habe er höchstens für ein halbes Jahr vorausgeplant. „Aber wenn ich jetzt wenigstens in Jahresschritten denken kann, dann ist es zutreffend, dass ich nächstes Jahr wieder für den Bundessprecher kandidiere“, erklärte Kogler. Die volle Funktionsperiode bis 2025 zu bleiben, „das ist dann das Ziel“ – genauso wie als Vizekanzler in der türkis-grünen Koalition weiterzuarbeiten.

„Irgendwer muss das Land regieren“

Beim Bundeskongress am Sonntag wollen die Grünen festlegen, dass der Bundesprecher bzw. die Bundesprecherin künftig per Urwahl von den nicht ganz 7.000 Parteimitgliedern gewählt wird (und der Grünen-Chef künftig bei den vorderen Listenplätzen für Bundeswahlen mitreden kann).

Dass das zur Abstimmung über die Koalition mit der ÖVP umfunktioniert werden könnte, glaubt und befürchtet Kogler nicht. Generell zeige sich unter Grün-Sympathisanten eine Zustimmung von 85 bis 95 Prozent für das Mitregieren. „Irgendwer muss das Land mit kühlem Kopf und ruhiger Hand regieren. Da haben wir einen Auftrag“, sagte er.