Global 2000 wirft Energieversorgern „Greenwashing“ vor

Der Umweltschutzorganisation Global 2000 wirft dem Großteil der zum Teil den Ländern gehörenden Energieversorgern in Österreich „Greenwashing“ vor. 46 von 56 Energieunternehmen würden Erdgas als umweltfreundlich, sauber und zukunftsfähig darstellen und als umweltfreundliche Alternative zu anderen Energieträgern bewerben, obwohl Erdgas zur Klimaerhitzung beitrage. Das gab Global 2000 zu der gemeinsam mit dem „profil“ recherchierten Erhebung bekannt.

Dem Bericht zufolge bezeichnet beispielsweise die Salzburg AG auf ihrer Website Erdgas als „sauber“, „umweltfreundlich“ und „schadstoffarm“. Andere Energieversorger wie die Linz AG belohnen den Einbau neuer Gasheizungen mit bis zu 1.715 Euro an ihre Kunden. Weder die Salzburg AG noch die Linz AG beantworteten „profil“-Anfragen um Stellungnahmen.

Verkürzte Angaben

Die niederösterreichische EVN indes bewirbt einen Gastarif mit Biogasbeimischung als „ökologisch“ und „zukunftsorientiert“ – allerdings beträgt der Biogasanteil lediglich fünf Prozent, die restlichen 95 Prozent sind fossil. Die EVN rechtfertigt das damit, dass derzeit zu wenige Biomethananlagen „zur Einspeisung ins Gasnetz zur Verfügung stehen“ würden.

Die oberösterreichische Energie AG wiederum erklärte auf ihrer Website, dass Erdgas ein regionales Produkt sei, weil innerhalb Oberösterreichs mehr Gas gefördert als verbraucht werde. Allerdings konnten im Jahr 2019 nur rund zwölf Prozent des Gasverbrauchs durch die Förderung innerhalb des Bundeslandes abgedeckt werden. Infolge einer entsprechenden „profil“-Anfrage korrigierte die Energie AG die falsche Information.

Die Bundesregierung plant, ab dem Jahr 2025 den Einbau von Gasheizungen in Neubauten zu verbieten. Bis 2040 will man zur Gänze aus fossilem Gas ausgestiegen sein. Wie „profil“ und Global 2000 festhalten, laufen die derzeitigen Aktivitäten der Energiewirtschaft bezüglich Erdgas diesen Vorhaben zuwider. Die Verbrennung von Erdgas sei nicht mit den Paris-Klimazielen und jenen auf EU-Ebene vereinbar.