Peru-Wahl: Castillo führt knapp vor Fujimori

Bei der Präsidentschaftswahl in Peru zeichnet sich ein äußerst knapper Sieg des Sozialisten Pedro Castillo ab. Die Bevölkerung habe sich entschieden, sagte der 51-jährige ehemalige Volksschullehrer vor Anhängern. Nach Angaben der Wahlkommission kommt Castillo nach Auszählung von 99,935 Prozent der Wahlzettel auf eine Zustimmung von 50,14 Prozent. Das entspricht einem Vorsprung von etwa 49.420 Stimmen in dem rund 31 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnre zählendem Land.

Perus Präsidentschaftskandidat Pedro Castillo bei einer Rede
Reuters/Liz Tasa

Sollte sich das Ergebnis bestätigen, würde der weltweit zweitgrößte Kupferproduzent politisch stark nach links rutschen. Unklar ist, ob die konservative Herausforderin Keiko Fujimori einen Sieg Castillos anerkennen würde. Sie hat bereits von Wahlbetrug gesprochen.

Präsidentschaftskandidatin der Fuerza Popular Partei in Peru, Keiko Fujimori bei einer Rede
APA/AFP/Miguel Paredes

Castillo hatte im Wahlkampf erklärt, die Rolle des Staates stärken und Schlüsselindustrien verstaatlichen zu wollen. Seine Partei „Free Peru“ beschreibt sich selbst als marxistisch-leninistisch. Die Finanzmärkte begegnen dem Sohn eines Kleinbauern deshalb mit Skepsis. Fujimori indes hatte erklärt, auf einen freien Markt zu setzen, um die wirtschaftliche Stabilität des Landes zu sichern. Entsprechend wurde Castillo als „Kandidat der Armen“ tituliert, Fujimori als „Kandidatin der Reichen“.