In Myanmar hat heute ein erster Prozess gegen die von der Militärjunta entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi begonnen. In der Hauptstadt Naypyidaw muss sich die 75-Jährige wegen angeblicher Verstöße gegen die Coronavirus-Auflagen und den Besitz von Funkgeräten ohne die erforderliche Genehmigung verantworten.

Morgen startet ein weiterer Prozess gegen Suu Kyi. In diesem Verfahren ist sie zusammen mit dem entmachteten Präsidenten Win Myint wegen Aufforderung zum öffentlichen Aufruhr angeklagt.
Das Militär hatte am 1. Februar die Macht an sich gerissen und damit eine zehnjährige Phase des demokratischen Wandels in Myanmar vorerst beendet. Suu Kyi wurde seitdem mit einer Reihe von strafrechtlichen Anschuldigungen überzogen, zuletzt wurde sie wegen Korruption angeklagt.
Armee und Polizei gehen seit dem Putsch mit brutaler Gewalt gegen Demonstranten vor. Nach Angaben von Aktivisten wurden mehr als 800 Zivilisten getötet.