Als Reaktion auf einen deutlichen Anstieg der CoV-Infektionszahlen verschärft Südafrika erneut seine Restriktionen. Präsident Cyril Ramaphosa kündigte gestern Abend in einer TV-Rede an die Nation eine Heraufstufung auf die Alarmstufe drei an. Sie sieht Beschränkungen bei Versammlungen, beim Alkoholverkauf sowie nächtliche Ausgangsbeschränkungen vor.
„Wir müssen schnell und entschlossen handeln“, sagte Ramaphosa. Am schwersten betroffen sei die Region um das Wirtschaftszentrum des Landes in Johannesburg und Pretoria, die rund zwei Drittel aller landesweiten täglichen Neuinfektionen registriert. Dort befindet sich laut Ramaphosa die Gesundheitsinfrastruktur an der Kapazitätsgrenze.
Ansteckendere Variante
Auf der Südhalbkugel hat der Winter begonnen. Das zahlenmäßig am schwersten betroffene Land Afrikas hat inmitten einer dritten Infektionswelle bisher 1,75 Millionen Fälle dokumentiert. In dem Staat kursiert die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Beta-Variante bezeichnete Mutation des SARS-CoV-2-Virus, die als besonders ansteckend gilt.
Deswegen haben viele Länder Restriktionen für Reisende aus Südafrika verhängt. Bisher sind knapp zwei Millionen Menschen in dem Land geimpft. Aktuell würden rund 150.000 Menschen über 60 Jahren pro Tag geimpft – eine Zahl, die bald auf 200.000 steigen soll.
Die bisherigen Restriktionen hatten eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft in Südafrika. Millionen Südafrikaner in der informellen Wirtschaft oder ohne Arbeit kämpfen um ihr Überleben, Armut und Nahrungsmittelunsicherheit haben sich in wenigen Wochen dramatisch verschärft.