Tourismus: Eklatanter Personalmangel wegen Lockdowns

Vier Wochen nach der Öffnung des Tourismus herrscht in der Ferienhotellerie Freude über das Wiederaufleben des Geschäfts – die Buchungen springen an. Nach über einem Jahr Pandemie und monatelangen Lockdowns mangelt es aber an allen Ecken und Enden eklatant an Personal. Das Arbeitsmarktservice (AMS) komme mit dem Vermitteln der offenen Stellen nicht mehr nach.

„Diese Sommersaison wird eine ziemliche Herausforderung, was die Mitarbeiter betrifft“, sagte die Branchensprecherin in der Wirtschaftskammer Österreich, Susanne Kraus-Winkler. Rund ein Viertel der Beschäftigten sei weg. „Das ist kein Österreich-Problem, das ist sogar weltweit ein Problem.“

Auch in den USA würden in den „total gut gebuchten Hotels“ oft nur „limited services“, also eingeschränkte Dienstleistungen, angeboten, da viele Beschäftigte fehlten. „Dort ist das Thema aktuell sogar noch stärker als bei uns, da das hier durch die Kurzarbeit abgefedert wurde.“

Viele Buchungen aus Deutschland

Die Anfragen in der Ferienhotellerie für den Sommer geben insgesamt Anlass zu Optimismus. Es gebe „extrem viele Buchungen aus Österreich und Deutschland, aber auch aus der Schweiz“, so Kraus-Winkler. Dafür fielen einige Länder wie Großbritannien doch wieder weg. Auch die Niederländer als Touristen in Österreich seien heuer fraglich.

„Die Arbeitslosen sowie grob geschätzt fünf bis zehn Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit springen ab, wenn diese beendet wird“, sagte Kraus-Winkler. Das impliziert 50.000 bis 55.000 offene Stellen in der Branche. „Ich höre das vor allem in der Stadthotellerie, aber beispielsweise auch von einigen Betrieben in Niederösterreich“, so die Hotelierssprecherin. Von dieser Entwicklung ausgenommen seien hauptsächlich Betriebe, die sehr viele Stammmitarbeiter haben.