Internationale Struktur für CoV-Überwachung gefordert

Das Coronavirus SARS-CoV-2 wird bleiben, selbst wenn einmal der Großteil der Weltbevölkerung geimpft sein sollte – davon geht inzwischen die Mehrheit der Experten aus. Unwahrscheinlich wird ein Verschwinden auch durch das Auftreten immer neuer Varianten.

Wichtig wird es darum sein, die Verbreitung bekannter und neu auftauchender Mutanten dauerhaft zu überwachen – zum einen, um Impfstoffe anpassen zu können, und zum anderen, um beginnende größere Ausbreitungswellen früh zu bemerken.

Da es sich um ein globales Problem handle, sei eine internationale Struktur nötig, erklärte Isabella Eckerle, Leiterin der Forschungsgruppe „Emerging Viruses“ an der Schweizer Universität Genf.

Nutz- und Wildtierpopulationen einbeziehen

Besonders jene Regionen, in denen der Zugang zu Impfstoffen limitiert ist, die noch lange auf eine Durchimpfung der Bevölkerung warten müssen und in denen gleichzeitig weitgehend unkontrollierte Viruszirkulation stattfinde, stellen Risikogebiete für neue Varianten dar, so Eckerle. In die Überwachung müssten auch bestimmte Nutz- und Wildtierpopulationen eingeschlossen werden.

Ein Vorbild könne das Influenza-Überwachungssystem für die jährlichen Grippewellen sein, sagte Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Schweizer Universität Basel. „Hier besteht seit Jahren ein globales Netzwerk, das Influenzaviren sammelt und Inzidenzen misst.“ Alle sechs Monate gebe es eine Empfehlung für die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffs.