Nordkoreas Machthaber warnt vor schlechterer Versorgung

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat die Bevölkerung auf eine Verschlechterung der Nahrungsmittelversorgung in dem Land vorbereitet. Die Landwirtschaft habe im vergangenen Jahr infolge eines Taifuns weniger Getreide produzieren können, sagte Kim gestern (Ortszeit) zum Auftakt eines mehrtägigen Treffens des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei in Pjöngjang.

Die Nahrungssituation für die Menschen werde nun „angespannt“ sein, zitierten ihn Staatsmedien heute. Kim, der auch Parteichef ist, wies die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an, Maßnahmen zur Lösung des Problems zu ergreifen.

Eine gute Ernte sei die Aufgabe, „die unsere Partei und der Staat mit oberster Priorität“ erfüllen müssten, so Kim. Nur so könne den Menschen ein stabiles Leben ermöglicht und der sozialistische Aufbau des Landes gewährleistet werden. Er sagte auch, dass sich die Wirtschaft des Landes im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25 Prozent verbessert habe.

Pandemie traf auch Nordkorea

Nordkorea ist nach mehreren Naturkatastrophen und aufgrund der eigenen Misswirtschaft seit vielen Jahren auf Nahrungshilfe von außen angewiesen. Nach Schätzung der südkoreanischen Regierung fehlen dem Nachbarland in diesem Jahr 1,2 bis 1,3 Millionen Tonnen Nahrungsmittel für eine halbwegs ausreichende Versorgung der Bevölkerung.

Neben Überschwemmungen und Sturmschäden setzte 2020 auch die Coronavirus-Pandemie dem streng abgeschotteten Land schwer zu. Kim hatte schon im Jänner gesagt, dass der Fünfjahresplan des Landes in allen Bereichen gescheitert war. Offiziell gibt es in Nordkorea keine CoV-Fälle, dafür strikte Maßnahmen wie eingeschränkte Reisetätigkeiten innerhalb des Landes.