Studie: Großteil aller Flüsse trocknet zeitweilig aus

Die meisten Flüsse weltweit führen nicht das ganze Jahr über Wasser: Eine im Fachjournal „Nature“ veröffentlichte Studie zeigt, dass 51 bis 60 Prozent aller Flüsse an mindestens einem Tag im Jahr austrocknen. In besonders trockenen Gebieten der Erde, etwa in Teilen Indiens, in Westaustralien und der afrikanischen Sahelzone, sind es den Forschern zufolge sogar 99 Prozent der Fließgewässer.

Im Rahmen der Studie erfasste das internationale Wissenschaftlerteam um Mathis Messager von der kanadischen McGill University in Montreal erstmals sämtliche Flüsse weltweit über alle Kontinente und Klimazonen hinweg. Auch in den kühl-gemäßigten und feuchten Klimazonen trocknen fast 30 Prozent der Fließgewässer immer wieder aus. Würden auch kleine Bäche berücksichtigt, wären es dort sogar mehr als die Hälfte der Wasserläufe,.

Betroffen sind den Forschern zufolge auch große Flüsse, etwa der Nil, der Gelbe Fluss in China und der Rio Grande in Nordamerika. „Dies kann zu einem erschwerten Wasserzugang für Millionen von Menschen führen und hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Ökosystem Fluss“, sagte Koautor Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in der deutschen Metropole Frankfurt am Main.

Insgesamt wertete das Team die hydrologischen, klimatischen, bodenkundlichen und geologischen Daten von 5.615 Messstationen weltweit aus.