USA: Grünes Licht für Feiertag zum Ende der Sklaverei

In den USA soll der Gedenktag „Juneteenth“, der das Ende der Sklaverei markiert, ein landesweiter Feiertag werden. Nach der einstimmigen Zustimmung durch den Senat verabschiedete auch das Repräsentantenhaus gestern Abend (Ortszeit) einen entsprechenden Gesetzesentwurf mit 415 zu 14 Stimmen. Heute Nachmittag soll Präsident Joe Biden das Gesetz unterzeichnen, wie das Weiße Haus mitteilte.

Jedes Jahr wird in den USA am 19. Juni „Juneteenth“ begangen. An dem Tag wird des Endes der Sklaverei gedacht – am 19. Juni 1865 war die Emanzipationsproklamation zur Befreiung der Sklaven in Texas bekanntgemacht worden. In dem südlichen Bundesstaat und einigen weiteren ist „Juneteenth“ bereits Feiertag.

Pelosi: Tag erinnert „an unsere Verantwortung“

„Dieser Tag erinnert uns an eine Geschichte, die stark durch Brutalität und Ungerechtigkeit befleckt ist, und erinnert uns an unsere Verantwortung, eine Zukunft des Fortschritts für alle aufzubauen“, sagte die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, vor der Abstimmung.

Die Verabschiedung des Gesetzesentwurfs war im vergangenen Jahr zunächst an einem republikanischen Senator gescheitert. Als Grund hatte Ron Johnson aus dem Bundesstaat Wisconsin Bedenken zu den Kosten angeführt. Seinen Widerstand gab er diese Woche jedoch auf.

Da sich die Demokraten durch die Wahl 2020 das Präsidentenamt und eine knappe Mehrheit im Senat sichern konnten, haben sich die Machtverhältnisse zudem seither verschoben. Die landesweiten Proteste und die Debatte über Rassismus, die durch den gewaltsamen Tod mehrerer Schwarzer bei Polizeieinsätzen entfacht wurden, verschafften dem Vorhaben weiteren Antrieb.