Nach seinem Start ins All hat das chinesische Raumschiff „Shenzhou 12“ mit drei Astronauten an Bord erfolgreich an das Kernmodul der im Bau befindlichen chinesischen Raumstation angedockt. Wie das chinesische Raumfahrtprogramm nun mitteilte, war es ein automatisiertes Andockmanöver mit „Tianhe“ („Himmlische Harmonie“). An dem Raummodul ist auf der anderen Seite gegenwärtig auch noch das Cargoschiff „Tianzhou 2“ („Himmlisches Schiff“) angeschlossen.

Die Astronauten an Bord von „Shenzhou 12“ („Magisches Schiff“) waren zuvor reibungslos vom Raumfahrtbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi gestartet. Es ist die erste bemannte chinesische Mission seit fünf Jahren. Bleibt die Crew wie geplant drei Monate auf der Station, wäre es der bisher längste Aufenthalt chinesischer Astronauten im All. 2016 hatten zwei Chinesen einen Monat im Weltraum verbracht.

Raumstation „Tiangong“ soll bis Ende 2022 fertig sein
Während ihres Aufenthalts im All sollen die Astronauten, die vom 56-jährigen Kommandanten Nie Haisheng angeführt werden, Arbeiten an der Station ausführen, wichtige Funktionen des Kernmoduls testen und zudem wissenschaftliche Experimente machen. Während Nie Haisheng und der 54-jährige Lio Boming zu den erfahrensten Astronauten Chinas gehören, ist es für den 45-jährigen Tang Hongbo der erste Flug.
Das Kernmodul „Tianhe“ ist der erste Teil der Raumstation, an die noch zwei weitere Module angeschlossen werden sollen. Die Raumstation wird „Tiangong“ („Himmelspalast“) heißen und soll bis Ende 2022 fertiggestellt werden. Wenn die Internationale Raumstation (ISS) in den nächsten Jahren wie geplant außer Betrieb geht, wäre China dann das einzige Land, das noch einen ständigen Außenposten im All betreibt.