Mehr als 20 Spezialkräfte in Afghanistan getötet

Mehr als 20 Spezialkräfte der afghanischen Regierung sind beim Versuch getötet worden, einen Bezirk im Norden des Landes von den militant-islamistischen Taliban zurückzuerobern. Das bestätigten lokale Behördenvertreter der dpa heute. Der Vorfall im Bezirk Dawlatabad in der Provinz Fariab löste in Afghanistan großes Entsetzen und Bestürzung aus.

Den Behördenvertretern zufolge hatten die Elitetruppen es am Dienstagnachmittag (Ortszeit) kurzzeitig geschafft, das Bezirkszentrum zurückzuerobern. Allerdings seien sie kurz darauf von Taliban aus dem Hinterhalt angegriffen worden, die sich in umliegenden Dörfern versteckt hatten.

Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass jene, die den Hinterhalt überlebt hätten, an einem Ort versammelt und dann erschossen worden seien. In sozialen Netzwerken wurden mehrere Videos von den an einem Ort liegenden getöteten Soldaten geteilt.

Seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen am 1. Mai hat sich die Sicherheitslage in Afghanistan deutlich verschlechtert. Die Taliban konnten seither mindestens 27 der rund 400 Bezirke des Landes neu erobern. Überall im Land werden die gut ausgebildeten und ausgerüsteten Spezialkräfte eingesetzt, um vom Fall bedrohte Bezirke zu unterstützen. Kritikerinnen und Kritiker sagen, dass es sich dabei für die Elitetruppen um unerfüllbare Missionen handle.