Gondelabsturz: Appell, Videos nicht zu teilen

Nach der Ausstrahlung von Videos des tödlichen Gondelabsturzes am Monte Mottarone in Norditalien haben Experten dazu aufgerufen, das Material nicht zu verbreiten. „Sie können nur den Schmerz der Familien der Opfer und ihrer Angehörigen verschlimmern“, teilte die italienische Datenschutzbehörde heute in Rom mit. Ihr Appell richtete sich an Medien und die Nutzer in sozialen Netzwerken.

Die Bilder, die der Behörde zufolge die letzten Augenblicke vor dem Unfall am Pfingstsonntag zeigen, würden wenig zur Rekonstruktion des Falls beitragen, der in den Medien schon breit behandelt worden sei, hieß es in der Mitteilung weiter.

Die Videos waren zuerst von einem italienischen TV-Sender verbreitet worden. Darauf war zu erkennen, wie ein Bildschirm abgefilmt wurde, auf dem die Videos der Überwachungskamera in der Bergstation vom Unglückstag liefen. Berichten zufolge soll Polizei die Aufnahmen weitergegeben haben. Diese dementierte das jedoch.

14 Menschen bei Absturz gestorben

Vor knapp einem Monat stürzte die mit 15 Menschen besetzte Gondel an dem Berg westlich des Lago Maggiore ab. 14 Menschen starben, als die Kabine an einem bewaldeten Hang zerschellte. Nur ein fünfjähriger Bub überlebte.

Das Zugseil war aus weiterhin ungeklärter Ursache gerissen. Eigentlich hätten in diesem Moment die Notbremsen am Tragseil greifen müssen. Diese waren jedoch mit Klammern blockiert worden, weil sie laut Medienberichten für Störungen im Betrieb gesorgt hatten. Ein Mitarbeiter der Seilbahn steht unter Hausarrest.