Wieder Journalist in Mexiko erschossen

Erneut ist in Mexiko ein Journalist getötet worden. Der Lokalreporter Gustavo Sanchez wurde gestern Früh (Ortszeit) in der Nähe der Pazifikküste im Süden des Landes von Unbekannten erschossen, wie die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Oaxaca mitteilte.

Er war laut den Angaben mit einer anderen Person per Motorrad auf einem Weg zwischen zwei kleinen Orten unterwegs, als auf sie das Feuer eröffnet wurde. Zum Zustand und der Identität der zweiten Person gibt es noch keine Angaben.

Sanchez hatte für Onlinemedien in der Isthmus-Region von Oaxaca über Lokalnachrichten berichtet. Nach Angaben mehrerer Organisationen zum Schutz von Journalisten hatte er vergangenen Juli bereits ein Attentat überlebt.

Auch danach sei er bedroht worden und habe die Behörden um Schutz gebeten. „Wir bedauern, dass die Schutzmaßnahmen (des mexikanischen Innenministeriums) zu spät kamen“, teilte Reporter ohne Grenzen über Twitter mit.

Im Vorjahr acht Journalisten getötet

Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. Gleich acht wurden dort im vergangenen Jahr nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen wegen oder bei ihrer Arbeit getötet – mehr als in jedem anderen Staat. Insgesamt gibt es in dem Land mit rund 126 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern im Schnitt fast 100 Morde am Tag. Aufgeklärt werden die allermeisten Taten in Mexiko nie.

Bisweilen kommt es allerdings zu Urteilen wie dem gegen einen der Mörder des 2017 erschossenen Journalisten Javier Valdez. Der Auftragskiller wurde gestern zu 32 Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, wie die Menschenrechtsorganisation Propuesta Civica mitteilte.

Am Dienstag war zudem ein ehemaliger Bürgermeister wegen Beteiligung am Mord an der Journalistin Miroslava Breach, ebenfalls 2017, zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden.