Israels Luftwaffe hat laut eigenen Angaben mehrere Militäreinrichtungen und einen Raketenstartplatz der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen beschossen.
Der Angriff sei eine „Reaktion auf Brandballons“ gewesen, die zuvor aus dem Küstengebiet Richtung Israel losgeschickt worden seien, twitterte das Militär in der Nacht auf heute. Die Armee befinde sich in erhöhter Bereitschaft „für verschiedene Szenarien und wird ihre Angriffe auf Hamas-Terrorziele in Gaza fortsetzen“.
Zweiter Angriff diese Woche
Bereits in der Nacht auf Mittwoch hatte das Militär Luftangriffe auf militärische Einrichtungen der Palästinenserorganisation im Gazastreifen geflogen. Es waren die ersten israelischen Attacken seit dem Ende des elftägigen Konflikts zwischen Israel und der Hamas im Mai und dem Amtsantritt der neuen israelischen Regierung am Sonntag.
Davor hatten militante Palästinenser aus Protest gegen einen Aufmarsch ultrarechter Israelis in Jerusalem an Ballons befestigte Brandsätze nach Israel fliegen lassen. Militante Palästinenser lassen immer wieder solche mit Spreng- und Brandsätzen beladenen Ballons über die Grenze nach Israel fliegen, um dort Schäden zu verursachen.

Elftägiger Konflikt
Israels Streitkräfte hatten im vergangenen Monat einen elftägigen Konflikt mit militanten Palästinensern im Gazastreifen ausgetragen. Dabei wurden in Israel nach Behördenangaben 13 Menschen getötet, in Gaza starben palästinensischen Darstellungen zufolge 255 Menschen.
Andere Quellen sprechen gar von 260 Toten auf palästinensischer Seite. Ägypten vermittelte schließlich eine Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die am 21. Mai in Kraft trat.
Unterdessen sprach US-Außenminister Antony Blinken mit seinem israelischen Amtskollegen Jair Lapid über die israelisch-palästinensischen Beziehungen. Wie das US-Außenministerium in Washington mitteilte, hätten die beiden Außenminister über „die Notwendigkeit, die israelisch-palästinensischen Beziehungen auf praktische Weise zu verbessern“, diskutiert.
Man habe Meinungen und Möglichkeiten ausgetauscht, wie die Lage normalisiert werden könne. Zudem sei über regionale Sicherheitsfragen und den Iran gesprochen worden.