Moskau schließt Fußball-EM-Fanzone

Wegen wieder stark steigender Coronavirus-Infektionszahlen schließt Moskau seine Fanzone zur Fußball-EM und verbietet alle Freizeitveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern. Auch Clubs und Diskotheken müssten schließen, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin heute weiter mit: „Ich wollte das nicht tun, aber ich muss.“

Die Infektionszahlen in der russischen Hauptstadt waren zuvor innerhalb weniger Tage von 3.000 auf 7.000 pro Tag hochgeschnellt. Als Grund für den starken Anstieg vermuten die Behörden neue Virusvarianten. „Höchstwahrscheinlich haben wir es mit neuen Varianten zu tun, die aggressiver sind und sich schneller verbreiten“, so Sobjanin.

Geschlossene Spielplätze und Autotombola

Russland ist derzeit eines der am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Länder. Die Ansteckungszahlen steigen landesweit und besonders in den Metropolen Moskau und St. Petersburg. Zugleich geriet die Impfkampagne ins Stocken. In der Hauptstadt mit rund 13 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern haben bisher erst 1,8 Millionen mindestens eine Impfdosis erhalten.

Bürgermeister Sobjanin hatte deshalb zuletzt eine Impfpflicht für Beschäftigte des Dienstleistungssektors angeordnet. Zuvor hatte er diese Woche per Dekret für arbeitsfrei erklärt. Lediglich systemrelevante Berufe sind davon ausgenommen. Auch ließ er alle öffentlichen Spielplätze bis zum Ende der Woche sperren. Als Motivation für eine Impfung rief er zudem eine Autotombola ins Leben.