Neue Zahlen fließen ein: Reproduktionszahl bei 0,83

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat gestern neue Zahlen veröffentlicht, die ab sofort die Berechnung der nun bei 0,83 liegenden effektiven Reproduktionszahl (R(eff)) beeinflussen.

Das „serielle Intervall“ bezeichnet in der Epidemiologie von Infektionskrankheiten den zeitlichen Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Fällen in einer Infektionskette, also wie schnell sich eine Krankheit im Schnitt verbreiten kann. Die AGES hat zu diesem Zweck 250 SARS-CoV-2-Übertragungen untersucht.

Das erste serielle Intervall, mit dem R(eff) bisher berechnet wurde, wurde im April 2020 von der AGES geschätzt. Seither haben viele neue Aspekte wie Virusvarianten und das Verhalten der Bevölkerung die Übertragungsgeschwindigkeit beeinflusst. Seit April vergangenen Jahres hat sich das serielle Intervall von 4,46 auf 3,37 Tage verkürzt. Auch die Standardabweichung verkleinerte sich von 2,63 auf 1,83 Tage.

Wien wieder bei 1,0

Stark vereinfacht gesagt können die SARS-CoV-2-Varianten unter heutigen Umständen in kürzerer Zeit mehr Menschen anstecken als der „Urtyp“ des Virus im Frühjahr 2020. Damit erhöht sich auch die effektive Reproduktionszahl leicht, der Unterschied betrug für die am 18. Juni veröffentlichten Daten etwa 0,04. Laut AGES-Veröffentlichung von heute liegt R(eff) für den Zeitraum von 4. bis 16. Juni bei 0,83.

In Wien liegt R(eff) wieder bei der kritischen Zahl 1,0. In Kärnten und Tirol war das in der Vorwoche ebenfalls noch der Fall, nun liegen aber bis auf Wien alle verbleibenden acht Bundesländer unter dem Wert. „Bei niedriger Fallzahl reagiert der Parameter stark auf kurzfristige Fallzahländerungen (z. B. Cluster)“, heißt es dazu im Update „Epidemiologische Parameter des COVID19 Ausbruchs“.