Nach Wahl im Iran stehen Zeichen auf Richtungswechsel

Im Iran hat gestern die Präsidentschaftswahl stattgefunden. Nach dem Ausschluss aller aussichtsreichen Kandidaten galt die Wahl des ultrakonservativen Justizchefs Ebrahim Raisi als nahezu sicher.

Die Angaben über die Wahlbeteiligung gingen stark auseinander, es war die Rede von nur 37 Prozent nach zwölf Stunden, wie die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete. Am späteren Abend wurde die Öffnungszeit der Wahllokale verlängert, insgesamt bestand dann 19 Stunden lang Gelegenheit zur Stimmabgabe.

Raisi unterlag 2017 Rouhani

Das geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, gab in der Hauptstadt Teheran als Erster seine Stimme ab und rief die gut 59 Millionen Wahlberechtigten auf, seinem Beispiel zu folgen. „Je eher ihr diese Aufgabe und Pflicht erfüllt, desto besser“, sagte der 81-Jährige. Die Abstimmung „dient dazu, die Zukunft“ des iranischen Volkes aufzubauen.

Raisi war schon bei der Präsidentschaftswahl 2017 angetreten. Damals unterlag er dem moderaten Amtsinhaber Hassan Rouhani, der nun nach zwei Amtszeiten als Präsident nicht erneut kandidieren durfte.